Thursday, June 29, 2006

Fahrt nach Kurdistan

Nach diesem schönen Tag in Ankara (nochmals herzlichen Dank für die Gastfreundschaft, die wir dort erlebt haben) fahren wir mit dem Nachtbus nach Amed (Diyarbakir). Als wir in Ankara losfuhren, war der Bus halb leer. Das sollte jedoch nur bis Kayseri so bleiben. Dort füllte sich der Bus mit jungen Männern. Rekruten der türkischen Armee. die meisten stammen aus kurdischen Familien. Die jungen Männer wirken aufgeregt, in der Tat haben sie die Hölle vor sich. Zur Zeit kommen monatlich 30 Soldaten der türkischen Armee bei Gefechten mit der Guerilla ums leben.

Früh am nächsten morgen, sobald es hell wird, erblicken wir die Landschaft Kurdistans.





Dieser hübsch anmutende See ist ein kleiner Teil eines riesigen Stauseeprojektes am Euphrat. Die ökologischen und sozialen Konsequenzen dieser riesigen Stauseen (das hier ist wirklich nur ein kleiner Teil) sind enorm. Den Nachbarländern Syrien und Irak wird damit regelrecht das Wasser abgegraben. An dem anderen Großen Fluß der Region, dem Tigris, versucht der türkische Staat weitere verheerende Staudämme gegen den willen der Bevölkerung zu bauen.

In der nächsten Anhöhe (nach dem Bild mit dem See) werden wir einem Militärcheckpoint angehalten. Es dauert ca. 30 Minuten, bis die soldaten alle Ausweise kontrolliert haben. die ganze zeit ist das Maschienengewehr eines Panzers an dessen Abzug ein nicht sonderlich Souverän wirkender Soldat seine Finger hat auf unseren Bus gerichtet. Zu gerne hätte ich ein Foto dieser Situation gemacht und veröffentlicht. Aber wegen der vielen Soldaten war das Risiko zu hoch.

Nach etwa 14 Stunden kommen wir am Ziel unserer Reise im Busbahnhof von Amed an.

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